Marketing als Künstler*in

Als Künstler*in Marketing zu betreiben hat eine Besonderheit.
Denn künstlerische Arbeiten sind viel stärker mit der Urheber*in verknüpft als Massenprodukte irgendeiner Firma.
Dadurch kann bei der Künstler*in das Gefühl entstehen, nicht die Werke sondern sich selbst verkaufen zu müssen. 
Viele scheuen sich auch vor der Kommerzialisierung ihrer Kunst, weil es sich wie eine Abwertung anfühlt, die Werke als Produkte oder Waren ansehen zu müssen.
Tatsächlich gelingt es denjenigen am besten erfolgreich Kunst zu verkaufen, die sich selbst als Marke aufbauen. Aber nur weil du Marketing betreibst, verkaufst du nicht deine Seele.

Wenn die Kunst dein Beruf sein soll, musst du mit ihr Geld verdienen. Wenn du als Künstler*in Geld verdienen willst, dann musst du (d)einen Platz auf dem Kunstmarkt einnehmen und dich behaupten.

Wie verkauft sich Kunst?

Um etwas zu verkaufen, muss man es zum Verkauf anbieten und bewerben. 

Das Wichtigste ist Sichtbarkeit. Wenn du nicht sichtbar bist, weiß keiner dass es dich gibt und dass man etwas bei dir kaufen könnte.

Neben der aktiven Teilnahme an Ausstellungen und an Wettbewerben kannst du ein Schaufenster nutzen, das Tag und Nacht geöffnet ist. 

Du brauchst eine Website

Begreife deine Website als digitalen Ausstellungsraum mit vielen möglichen Marketing-Hebeln, die dir so nirgendwo sonst zur Verfügung stehen. Außerdem wirkst du professioneller mit einer eigenen Domain und einer eigenen Emailadresse.
Um deine Reichweite zu erhöhen solltest du zusätzlich aktiv Präsenz auf Social Media zeigen, aber dies sollte deinen eigenen Webauftritt ergänzen, nicht ersetzen.
Die Gestaltungsmöglichkeiten der Plattformen sind beschränkt, die Algorithmen teilweise undurchsichtig bis ungerecht.
Nutze stattdessen den Synergie-Effekt und verlinke auf deine Website. Dort kannst du die Gestaltung individuell nach deinen Bedürfnissen anpassen, ob du eine schlichte zurückgenommene Webpräsenz bevorzugst oder die Möglichkeiten des Mediums voll ausschöpfen willst und deine Website als eigenständige künstlerische Arbeit ansiehst.

Tipps für deine Künstler*innen-Website

Tipp 1: Nehme an den Ausschüttungen der VG BildKunst teil: Als Mitglied der Verwertungsgesellschaft kannst du mit jedem einzelnen Bild auf deiner eigenen Website Geld verdienen!

Tipp 2: Wolltest du eigentlich immer schon an einem Werkverzeichnis arbeiten? Nutze deine Website als Werkverzeichnis! Gerhard Richter ist dafür ein gutes Beispiel (obwohl die Gestaltung seiner Website absolut nicht meinen Geschmack trifft)

Tipp 3: Bewirb deine nächsten Ausstellungen auf einer Newsseite

Tipp 4: Verlinke von / auf deine Social Media Kanäle um Synergie-Effekte zu nutzen

Tipp 5: Erstelle eine Mailinglist um auf bevorstehende Ausstellungen aufmerksam zu machen und Erfolge wie Stipendienzusagen zu teilen

Tipp 6: Stelle einen aktuellen CV und / oder Pressebilder zum Download bereit. So machst du es der Presse einfacher, über deine Arbeit zu berichten.